Der vermutlich westlichstgelegene Popfestivalstandort Österreichs geht in das vierte Jahrzehnt seines Bestehens. Die Veranstalter versprechen herausragende Wochen des kommenden Festivalsommers.

Wie rasch doch die Zeit vergeht. Die wilden 1990er Jahre, in denen das Feldkircher Poolbar-Festival rund um das alte Strandbad gegründet wurde, sind längst Geschichte und muten beinahe schon nostalgisch an. Dank rastloser Veranstalter und Einbezug des Publikums durch den Poolbar-Generator hat es aber nie einen Stillstand gegeben. Stets ist das Poolbar auf der Höhe der Zeit, setzt Maßstäbe und lotet neue Diskursmöglichkeiten aus. Für dieses Jahr hat man sich dem übergeordneten Thema „Dimension“ verschrieben, welches die wirtschaftliche Entwicklung hin zu Oligopolen aus wenigen Big Playern analysiert, die sich ab einem gewissen Punkt jeglicher Kontrolle entziehen und „too big to fail“ sind, während kleinere Strukturen zu veschwinden drohen.  Höchste Zeit für ein Umdenken also, zumal in den kommenden Jahren vieles in Frage gestellt werden wird, das bisher als unumstößlich gegolten hat.

Interdisziplinärer Ansatz

Zum Zwecke des Diskursanstoßes ist dem Poolbar-Festival seit jeher jede künstlerische Ausdrucksform willkommen. Die Bandbreite erstreckt sich daher von musikalischen Darbietungen über Street Art, Slampoetry, Design und Computerkunst bis hin zu Kabarett, Kleinkunst, Literatur und Architektur. Alle Phasen des Lebens sollen abgebildet sein, und Publikumsbeteiligung ist gerne gesehen. Keine Scheuklappen gibt es auch bei der Programmgestaltung, die sich laut Eigendefinition zwischen Nische und Pop bewegt. Publikumslieblinge aus dem Comedy-Genre wie Helge Schneider werden auf derben Hiphop treffen, Jazzbrunch auf technoiden Electroclash, Düstersounds auf Metalcore. Was willkürlich zusammengewürfelt scheint, soll den eklektizistischen  Ansatz widerspiegeln: nicht der Stil ist entscheidend, sondern die Botschaft. So unterschiedlich wie die dargebotene Kunst werden vermutlich auch die Besucher des Poolbar-Festivals sein, was durchaus Teil des Konzepts ist und sich von gängigen Festivalkonzepten unterscheidet.

29 + 1 = Success

Bei aller liebenswerter Eigenbrötelei darf das Poolbar-Festival als ausgesprochen professionelle Veranstaltung gelten. Das hat unter anderem ermöglicht, auch in den vergangenen Jahren trotz strenger Covid-Auflagen das Festival abzuhalten und somit den drohenden Kontakt zum Publikum nicht zu verlieren. Zugute kommt dem Poolbar die geografische Nähe zur Schweiz und zu Deutschland, wo viele langjährige Stammgäste beheimatet sind. Den Kontakt zum äußersten Osten der Republik will man dennoch nicht vernachlässigen, wie die Teaserparty im hippen Club PRST Praterstraße unter Beweis gestellt hat. Nicht zuletzt hat das Jubiläums-Poolbar-Festival einige wirklich hochkarätige Acts im Lineup. Zu nennen wären neben erwähntem Helge Schneider die deutsche Metalcore-Band Heaven Shall Burn, Electroclash-Ikone Peaches sowie die schwer gehypte britische Newcomerin Gretel Hänlyn. Alleine diese Highlights werden dafür sorgen, dass das dreißigste Poolbar-Festival ein Erfolg wird.

Foto: Eva Sutter

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Quelle: Messe & Event Magazin

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Kategorien: Messebau

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