Die Trendstudie untersucht die Zukunftspotenziale des Entertainments als mächtiger Treiber für Achtsamkeit und Aktivismus – gerade in herausfordernden Zeiten. Studienautorin Nina Pfuderer erklärt im Talk mit Messe & Event, wie Live-Events in Zukunft funktionieren werden.

Messe & Event: Valuetainment – was versteht man darunter?

Nina Pfuderer: Valuetainment (zusammengesetzt aus Value + Entertainment) beschreibt das Entertainment der Zukunft. Es ist mehr als „nur“ Unterhaltung, sondern wird zum mächtigen Treiber für Achtsamkeit und Aktivismus – und damit auch ein wichtiger Hebel für die Lösung der großen sozialen und planetaren Herausforderungen unserer Zeit. Mithilfe von Entertainment-Prinzipien kann die ökosoziale Transformation angestoßen werden, indem Menschen zum Beispiel spielerisch dazu animiert werden, sich im Kampf gegen die Klimakrise zu engagieren. 

Wie verändern sich (Live-)Events durch Valuetainment?

Virtuelle und hybride Events sind inzwischen feste Bestandteile der neuen Normalität nach Corona. Damit verändern sich zugleich die Spiel­regeln der Event-Branche: In Zukunft müssen Formate passgenau auf individuelle Motive und Bedürfnisse angepasst werden. Die Sinnhaftigkeit und der Zweck von Events müssen klar kommuniziert und deutlich werden, um die richtige Zielgruppe anzusprechen und Erwartungen zu erfüllen. Live-Events gewinnen neue Bedeutung und müssen besonders werden. Hier steht die Begegnung im Vordergrund.

Werden Messen, Tagungen und Konferenzen künftig nur dann funktionieren, wenn der Entertainmentfaktor entsprechend ist? 

Kreative Event-Impulse aus der Kunst- und Kulturszene eröffnen auch anderen Branchen neue Perspektiven für die Gestaltung mehrdimensionaler Events. Alte Grenzen lösen sich zunehmend auf, die Event-Kultur wird komplexer – so wie die vernetzte Gesellschaft selbst. Das bedeutet aber nicht, dass Messen oder Tagungen als Minifestivals aufgebaut oder Konzertcharakter haben müssen. Hier stehen Information und Austausch im Vordergrund. Trotzdem gilt: Durch anschau­liche Narrative und Storyfizierung können Inhalte besser vermittelt werden. Also lohnt auch ein Blick auf Entertainment-Prinzipien wie Edu- oder Infotainment bei der Planung der nächsten Tagung. 

Wie wichtig ist Hybridisierung für den Erfolg eines Events?

Die Hybridisierung macht zwar möglich, dass mehr Menschen an einem Event teilnehmen können, doch sie ist kein Erfolgsgarant. Ausschlaggebend ist die Frage nach den Motiven der Teilnehmenden und nach der Ermöglichung von Resonanzerfahrungen. Im Zentrum steht dabei das Wissen um die individuellen und kollektiven Erwartungen und Motive, mit denen Menschen Veranstaltungen buchen und besuchen. Erst dieses Verständnis ermöglicht, Events passgenau zu gestalten und zu bespielen – von exklusiven, nur analog zugänglichen Veranstaltungen über niederschwellige, real-digitale Zugänge bis zu vollständig virtuellen Events im Metaverse.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: Zukunftsinstitut

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Quelle: Messe & Event Magazin

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Kategorien: Messebau

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